2. Gruppe übt Verkehrsunfall mit Menschenrettung

Ereignis: 2. Gruppe übt Verkehrsunfall mit Menschenrettung
Datum: Dienstag 16.04.2019
Uhrzeit: 19:00 bis 22:00 Uhr

Beschreibung:

Durch den Gruppenkommandanten LM Michael HAUMANN wurde für die 2. Gruppe eine äußerst fordernde doch überaus realistische technische Einsatzübung vorbereitet.

Bei der Ankunft am Übungsort wurde durch den Übungsleiter OBI Bernhard TRÖSZTER folgende Lage festgestellt.
Auf der Wienerstraße ereignete sich im Bereich einer Kurve ein schwerer Verkehrsunfall. Ein Fahrzeug kam auf der Fahrerseite angelehnt an einen Baum zu liegen. In diesem Fahrzeug war eine Person, welche schwere Verletzungen aufwies und möglichst schonend zu retten war. Auf Grund der Gewöhnung der Handhabung des neu angeschafften hydraulischen Rettungsgerätes, war eine mögliche Rettung nur über die Beifahrerseite die Annahme. Hierzu ist anzumerken, dass im Ernstfall eine schonende Personenrettung über den Kofferraum wahrscheinlich gewesen wäre, doch die Handhabung der Geräte sowie eine komplexe Personenrettung war das gesetzte Übungsziel.

Ein weiteres Fahrzeug war in das auf der Seite liegende gefahren. Auf Grund der Fahrzeugdeformierung konnte die darin befindliche Person nicht aussteigen, war aber an sich nicht schwer verletzt. Die Schaffung einer Rettungsöffnung war jedoch ebenfalls erforderlich.

Dem unmittelbar nach dem erstausrückendem B-Fahrzeug „Voraus“ kam der Gruppenkommandant LM Lukas DECKER mit dem C-Fahrzeug „Rüst Lösch“ nach. Mittels LEDVV Befehlsschema wurde diesem der Einsatzbefehl erteilt und in weiterer Folge wurde die Mannschaft des „Voraus“ dem „Rüst Lösch“ zugeteilt.

Nach Herstellung eines zweifachen Brandschutzes wurde sogleich die Geräteplattform errichtet. Zeitgleich wurden die beiden PKW gegen Abrollen, Verrutschen, Kippen und Erschütterungen gesichert. Durch die Windschutzscheibe beim auf der Seite liegenden PKW wurde eine Zugangsöffnung für den inneren Retter geschaffen, um unverzüglich die wichtige Personenbetreuung im verunfallten PKW durchführen zu können.

Zuerst wurde die wenig schwere verletzte Person aus dem PKW befreit umso einen Arbeitsbereich für den auf der Seite liegenden PKW zu schaffen.

In weiterer Folge wurden unter Zuhilfenahme der Rettungsplattform und hydraulischen Rettungsgerät beide Türen auf der Beifahrerseite sowie die B-Säule entfernt. Nach der Schaffung der Rettungsöffnung wurde die verletzte Person, welche Anfangs durch eine Übungspuppe dargestellt war, kurzerhand mit einem Übungsteilnehmer getauscht. Dies war erforderlich um eine möglichst realistische Personenrettung zu üben. Das Anlegen des „Stiff Neck“ sowie des Schutzhelmes und der Schutzbrille für die verletzte Person ist auf der Übungspuppe nicht ordnungsgemäß möglich, stellt aber einen wichtigen Übungsteil dar.

In weiterer Folge wurde die verletzte Person unter stetigem Zug und Entlastung der Wirbelsäule aus dem verunfallten PKW befreit, am Boden abgelegt und so am Spineboard fixiert, dass durch den Transport keine weiteren Verletzungen verursacht werden können.

Nach Erreichung der Übungsziele wurde eine rund 30 Minütige Übungsnachbesprechung getätigt, in der die gesetzten Schritte nochmals wiederholt wurden um kleine Fehler auszumerzen bzw. gute Ideen oder ausgezeichnete Arbeitsschritte nochmals zu zeigen.

Die technische Gruppe arbeitete rund zwei Stunden mit voller persönlicher Schutzausrüstung und unter höchster körperlicher Belastung. Wiederum hat sich gezeigt, dass der hohe Ausbildungsstand gepaart mit modernem Gerät kaum eine Situation zulässt, bei der wir nicht helfen können!