B4 Lagerhallenbrand

Datum: Dienstag 03.09.2024
Uhrzeit: seit 17:03 Uhr
Einsatzgrund: Brand Gewerbebetrieb B4
Einsatzort: IZ NÖ Süd, Straße 14
Einsatzleiter: Bernhard TRÖSZTER, HBI

Eingesetzte Feuerwehren Bezirk Mödling:
Biedermannsdorf, Laxenburg, Achau, Vösendorf, Wiener Neudorf, Guntramsdorf, Gumpoldskirchen, Perchtoldsdorf, Mödling, Maria Enzersdorf, Brunn am Gebirge, Münchendorf, Hennersdorf;

Eingesetzte Feuerwehren Bezirk Baden:
Traiskirchen-Möllersdorf, Tribuswinkel,

Externe (Blaulicht) Organisationen / Verantwortungsträger:
Polizei Sektorstreifen, Polizei UAS-Piloten, Rotes Kreuz RTW, Rotes Kreuz KAT-Zug, Notruf 144, Wiener Netze, EVN, Wasserwerk, Eco Plus, Abrissfirma, Asfinag, Bürgermeister Hans Wimmer, Vizebürgermeister Josef Spazierer;

Beschreibung:
„B1, Brandmeldeauslösung“ lautet das ersteingehende eigentlich routinemäßige Alarmstichwort auf den Pagern. Als die ersten Kräfte im Feuerwehrhaus eintrafen wurde durch die Bezirksalarmzentrale die Alarmstufe auf B2 erhöht. Unmittelbar nach der Alarmierung rückte der Löschzug aus und sah bereits die weit sichtbare aufsteigende Rauchsäule, aufgrund dessen bereits bei der Anfahrt die Alarmstufe auf B3 erhöht wurde. Vor Ort eingetroffen wurde durch das ortszuständige ranghöchste Mitglied Feuerwehrkommandant Stellvertreter Michael Ing. FELBERBAUER, OBI die Alarmstufe auf B4 erhöht, da eine Lagerhalle in Vollbrand stand und es galt einen Brandübertritt auf weitere angrenzende Objekte zu verhindern.
Feuerwehrkommandant Bernhard TRÖSZTER, HBI traf zeitversetzt ein und in weiterer Folge wurden in enger Zusammenarbeit durch das Kommando mit der bereits zu Anfang installierten Einsatzleitung mehrere Einsatzabschnitte gebildet. Die stetig erforderliche taktische Entscheidungsfindung wurde durch Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Michael Ing. BRUCKMÜLLER unterstützt.


Einsatzabschnitt Nord
Eisatzabschnittskommandant: Roman JANISCH, HBI
Riegelstellung zum Nachbarsobjekt und Brandbekämpfung mittels DLK Perchtoldsdorf.

Eisatzabschnitt Ost
Einsatzabschnittskommandant: Werner WLASCHITZ, HBI
Brandbekämpfung und Verhinderung Branddurchbruch durch baulichen Brandabschnitt im Innenbereich. Brandbekämpfung mittels TMB Vösendorf.

Einsatzabschnitt Süd
Einsatzabschnittskommandant: Emanuel VERMEER, HBI
Brandbekämpfung im Innenangriff. Verhinderung Branddurchbruch durch baulichen Brandabschnitt im Innenbereich.

Einsatzabschnitt West
Einsatzabschnittskommandant: Werner HAUSER, ABI
Riegelstellung zum Nachbarsobjekt. Brandbekämpfung mittels mehreren handgeführten Rohren, TMB Mödling, DLK Wiener Neudorf, mobiler Wasserwerfer, montierter Wasserwerfer, Hochleistungslüfter mit Wassernebel;

Einsatzabschnitt Wasserversorgung (Zisterne)
Einsatzabschnittskommandant: Christian GIWISER, BR
Aufbau von mehreren Zubringleitungen (A,B) auf einer Länge von mehreren hunderten Metern.

Einsatzabschnitt Druckbelüftung
Einsatzabschnittskommandant: Martin SIPSER, ABI
Druckbelüftung der vom nicht Brand betroffenen angrenzenden Hallen, welche jedoch durch Brandrauch kontaminiert waren. Anschließende Druckbelüftung des direkten Brandobjektes.


Die hohe erforderliche Löschwasserabnahme (rund 10.000 Liter / Minute) stellte die Einsatzkräfte vor allem zu Beginn vor großen Herausforderungen. Erst nach Legung von mehreren Zubringleitungen von Zisternen und anderen Hydranten-Ringleitungen über eine Strecke von vielen hunderten Metern konnte die erforderliche Löschwassermenge sichergestellt werden.
Es gelang durch die sofort installierten Riegelstellungen die anschließenden Objekte zu schützen, obwohl bereits beim Eintreffen im Nahbereich Sekundärbrände bei diesen entstanden sind.
Durch die sofortige Kühlung im Innenbereich der Brandabschnitte gelang es einen Branddurchbruch im Objekt zu verhindern und so den eigentlichen Schaden trotz der hohen Brandintensivität auf den betroffenen Brandabschnitt einzugrenzen.
Da im weiteren Verlauf das Löschwasser nicht die gewünschte Kühlwirkung erzielte, wurde auf Benetzungsmittel und weiters auf Löschschaum umgestellt.
Die Atemschutzgeräteträger konnten vor Ort über den mobilen Atemluftkompressor unverzüglich wiederum einsatzbereit gemacht werden.
Das rote Kreuz sorgte bis in den darauffolgenden Morgen für eine Versorgung der Einsatzkräfte.
Es war erforderlich die über das Objekt führende Hochspannungsleitung abschalten und erden zu lassen.
Weiters war die Autobahn A2 aufgrund des Rauchs Geschwindigkeitsreduziert und über den Einsatzzeitraum Fahrspuren für die Löschfahrzeuge gesperrt.
In Kooperation mit EcoPlus wurde das kontaminierte Löschwasser in einem Rückhaltebecken gesammelt.
In Summe wurden weit mehr als eine Million Liter Wasser aufgetragen um den Brand zu löschen und die anschließenden Objekt zu schützen.
Mehrere eingesetzte Feuerwehrmitglieder litten vor allem aufgrund der herrschenden Temperatur sowie Strahlungshitze, aber auch durch den im Nahbereich massiv auftretenden Brandrauch über Übelkeit und auch Kreislaufprobleme. Verletzte Personen oder Einsatzkräfte, welche in einem Krankenhaus weiter behandelt werden mussten, gab es nicht.
Die Bevölkerung im Nahbereich wurde aufgrund der hohen Rauchentwicklung durch die Exekutive aufgefordert Fenster zu schließen und den Freibereich zu meiden.

Der Einsatz selbst ist bei Meldungslegung (04.09.2024, 13:00 Uhr) über die gesamte Nacht und auch tagsüber noch immer mit Nachlöscharbeiten voll im Gange.

Der gesamte Einsatz zeigte wiederum die rasche Reaktion und hohe Professionalität der ehrenamtlichen Kräfte. Rund 350 Feuerwehrmitglieder mit mehr als 60 Fahrzeugen waren und sind noch immer stundenlang im Einsatz und haben Hand in Hand weiteren Sach,- oder gar Personenschaden verhindert!

Foto / Pressearbeit:
BFK Mödling Presseteam
FF Biedermannsdorf